WIRKSAMKEIT VON BETAIN IN SCHWEINE- UND GEFLÜGELFUTTER

Betain wird oft mit einem Vitamin verwechselt, ist aber weder ein Vitamin noch ein essentieller Nährstoff. Unter bestimmten Bedingungen kann die Zugabe von Betain zur Futterformel jedoch erhebliche Vorteile bringen.

Betain ist eine natürliche Verbindung, die in den meisten lebenden Organismen vorkommt. Weizen und Zuckerrüben sind zwei häufig vorkommende Pflanzen mit hohem Betaingehalt. Reines Betain gilt als sicher, wenn es innerhalb der zulässigen Grenzen verwendet wird. Da Betain bestimmte funktionelle Eigenschaften besitzt und unter bestimmten Bedingungen zu einem essentiellen Nährstoff (oder Zusatzstoff) werden kann, wird reines Betain zunehmend dem Futter von Schweinen und Geflügel zugesetzt. Für eine optimale Nutzung ist es jedoch wichtig zu wissen, wie viel Betain optimal ist.

1. Betain im Körper

Tiere sind in den meisten Fällen in der Lage, Betain selbst zu synthetisieren, um ihren Bedarf zu decken. Die Synthese von Betain erfolgt durch Oxidation von Vitamin Cholin. Die Zugabe von reinem Betain zum Futter spart nachweislich teures Cholin. Als Methyldonor kann Betain zudem das teure Methionin ersetzen. Daher kann die Zugabe von Betain zum Futter den Bedarf an Methionin und Cholin reduzieren.

Betain kann auch als Mittel gegen Fettleber eingesetzt werden. Studien zufolge konnte die Fettablagerung im Schlachtkörper von Mastschweinen durch die Zugabe von nur 0,125 % Betain zum Futter um 15 % reduziert werden. Betain verbessert nachweislich die Verdaulichkeit von Nährstoffen, da es Darmbakterien osmoprotektiv schützt und so für ein stabileres Magen-Darm-Milieu sorgt. Die wichtigste Funktion von Betain ist natürlich die Verhinderung von Zelldehydration, doch dies wird oft als selbstverständlich angesehen und übersehen.

2. Betain verhindert Dehydration

Bei Dehydration kann Betain im Übermaß konsumiert werden, allerdings nicht aufgrund seiner Funktion als Methyldonor, sondern weil es die Zellhydratation reguliert. Unter Hitzestress reagieren Zellen mit der Ansammlung anorganischer Ionen wie Natrium, Kalium, Chlorid und organischer osmotischer Substanzen wie Betain. Betain ist in diesem Fall die wirksamste Verbindung, da es keine negative Wirkung auf die Proteindestabilisierung hat. Als osmotischer Regulator kann Betain die Nieren vor Schäden durch hohe Elektrolyt- und Harnstoffkonzentrationen schützen, die Funktion von Makrophagen verbessern, den Wasserhaushalt im Darm regulieren, vorzeitigen Zelltod verhindern und das Überleben von Embryonen bis zu einem gewissen Grad sichern.

Aus praktischer Sicht wurde berichtet, dass die Zugabe von Betain zum Futter die Atrophie der Darmzotten verhindern und die Aktivität proteolytischer Enzyme erhöhen kann, wodurch die Darmgesundheit entwöhnter Ferkel gefördert wird. Eine ähnliche Funktion wurde auch bei der Verbesserung der Darmgesundheit durch die Zugabe von Betain zum Geflügelfutter bei Kokzidiose nachgewiesen.

Futterzusatz Fisch Huhn

3. Betrachten Sie das Problem

Die Zugabe von reinem Betain zum Futter kann die Verdaulichkeit der Nährstoffe leicht verbessern, das Wachstum fördern und die Futterverwertung verbessern. Darüber hinaus kann die Zugabe von Betain zum Geflügelfutter zu weniger Schlachtkörperfett und mehr Brustfleisch führen. Die genaue Wirkung der oben genannten Funktionen ist natürlich sehr unterschiedlich. Darüber hinaus hat Betain unter Praxisbedingungen eine akzeptable relative Bioverfügbarkeit von 60 % im Vergleich zu Methionin. Mit anderen Worten: 1 kg Betain kann die Zugabe von 0,6 kg Methionin ersetzen. Was Cholin betrifft, so wird geschätzt, dass Betain etwa 50 % der Cholinzusätze in Broilerfutter und 100 % der Cholinzusätze in Legehennenfutter ersetzen kann.

Dehydrierte Tiere profitieren am meisten von Betain, das eine große Hilfe sein kann. Dazu gehören: hitzegestresste Tiere, insbesondere Masthähnchen im Sommer; säugende Sauen, die fast immer nicht genug Wasser trinken; alle Tiere, die Salzlake trinken. Bei allen Tierarten, die nachweislich von Betain profitieren, sollte vorzugsweise nicht mehr als 1 kg Betain pro Tonne Alleinfuttermittel zugesetzt werden. Wird die empfohlene Zugabemenge überschritten, nimmt die Wirksamkeit mit zunehmender Dosis ab.

Zusatzstoff für Schweinefutter

 


Veröffentlichungszeit: 23. August 2022